Die Spritzvorbehandlungsanlagen (abgesehen von einigen speziellen Fällen) arbeiten im Dauerbetrieb, deshalb bieten sie die günstigste Lösung zu einer automatischen Oberflächenbehandlungslinie.
Die Vorbehandlungsanlage ist einbahnig, arbeitet im Dauerbetrieb und mit Spritzverfahren. Die Anlage entfettet und phosphatiert die auf der Förderbahn kommenden Werkstücke mit chemischer und hydromechanischer Methode. Die Anlage besteht aus einer Beckenreihe, einem Aufbau, sowie den maschinellen Einheiten.
Zwischen den im Tunnel befindlichen Zonen gibt es Tropfenplatten, die die abtropfende Flüssigkeit in den entsprechenden Behälter zurückführen. Zwischen den Zonen befinden sich Blenden, um das Überspritzen zu verhindern.
Namengebendes Element des Spritzvorbehandlungssystems ist das Spritzkranzsystem. Auf den Kränzen müssen Düsen in einer den technologischen Zeiten und den Werkstückgrößen entsprechenden Anzahl eingebaut werden. Im Grundfall erwählen wir gewöhnlich einstellbare Düsen aus PP, da das entsprechende Spritzbild mit diesen am exaktesten einzustellen ist. Das System kann auch mit normalen, metallenen (Einschraub)Düsen gewählt werden, damit die Anlage preisgünstiger gemacht werden kann. Die Spritzkränze sind durch neben den oder an die Becken angebrachten Umlaufpumpen gespeist.
Im Behälter befindet sich ein herausnehmbarer Grobfilter, dieser schützt die Umlaufpumpe. Der Spritzdruck der Pumpen ist entsprechend den Werkstücken einzustellen. Gewöhnlich bauen wir in unsere Anlagen KSB, RITZ und SAER Pumpen ein.
Die Füllung des Beckens während des Betriebs ist automatisch. Das System kann entsprechend der Technologie auch mit einem Erfrischungskranz oder mehreren Erfrischungskränzen ausgestattet werden. Durch diese bekommt die Anlage das notwendige frische Wasser. Die Menge des frischen Wassers ist regulierbar, und ist an einem Kreis mit Rotameter einzustellen. Um die Menge des Abwassers vermindern zu können, binden wir die Becken in Kaskade, wo es möglich ist. Die Kaskaden arbeiten automatisch.
Die vorgeschriebene technologische Temperatur der Becken kann mit elektrischen Heizungseinlagen oder mit warmwassergeheizter Wärmetauschanlage (mit Platten oder Schlangenrohr), in reguliertem System sichergestellt werden.
Falls wir Plattenwärmetauschanlage einbauen, gibt es an den Wärmetauschern Waschstutzen. In diesem Fall enthält das Angebot eine Wärmetauscher-Waschanlage, mit deren Hilfe der Wärmetauscher in bestimmten Zeiträumen durchgewaschen werden kann, damit das System mit einem ständig hohen Wirkungsgrad arbeitet. Vor der Wärmetauschanlage ist ein Sackfilter eingebaut, der die Chemikalie ständig filtert.
Das Materialfördersystem läuft außerhalb der Anlage (gehängt an eine Stahlhaltekonstruktion), das Ausspritzen aus dem Tunnel heraus ist mit einer doppelten Bürstensperre aus Kunststoff verhindert. Das Ausdampfen aus dem Tunnel heraus ist durch einen Ventilator für Abzug verhindert. Im Grundfall bauen wir in unsere Anlagen Kunststoff-Trittgitter ein.
Zum Sammeln der Abwässer muss unter der Vorbehandlungsanlage ein Sumpf, beziehungsweise ein Auffangbecken um die Vorbehandlungsanlage herum ausgebaut werden. Die Versorgung der Abwasserbehandlungsanlage erfolgt aus dem ausgebauten Sumpf mit Pumpen.
Bei Bedarf kann nach der Vorbehandlungsanlage auch eine Abblasestelle eingebaut werden, wenn wegen der Hohlräume des Werkstücks es zweckmäßig ist, die in den einzelnen Teilen verbleibende Flüssigkeit ausblasen zu lassen.
Das Material des Anlageaufbaus und der Vorbehandlungsbecken ist immer entsprechend der jeweiligen technologischen Vorschrift erwählt. Die Elemente werden also, wo es möglich ist, aus normalem Stahl, wo es notwendig ist, aus rostfreiem oder säurebeständigem Stahl hergestellt. In den geheizten Zonen ist die Vorbehandlungsanlage isoliert ausgeführt. Die vollständige Anlage und auch die Becken außen bekommen eine verzinkte Stahlblechverkleidung.
Die beste Lösung ist jedoch ein Kunststoffaufbau. Er hat den Vorteil, dass er viel billiger als ein rostfreier oder säurebeständiger Aufbau ist, dabei ist es auch günstig, dass bei einem eventuellen Technologiewechsel kein neuer Aufbau hergestellt werden muss. Es ist möglich, weil der vollständige Aufbau aus gleichem Material (Kunststoff, also säurebeständig) hergestellt wird, also während bei einer aus normalen Stahlzonen oder säurebeständigen Stahlzonen bestehenden Vorbehandlungsanlage die einzelnen Zonen nicht ausgetauscht werden können (die säurebeständige Zone lässt sich an die Stelle der Zone aus normalem Stahl nicht verlegen), sind beim Kunststoff jede Zone auszutauschen. Wegen dieser Vorteile schlagen wir gewöhnlich die Anwendung der Vorbehandlungsanlage mit Kunststoffaufbau vor.
Eine Spritzvorbehandlungsanlage kann aus den nachstehenden Haupt- und Ergänzungseinheiten bestehen:
- Aufbau der Vorbehandlungsanlage, mit innerem Trittgitter, Bedienungstüren
- Fördererhalter auf dem Aufbau
- Vorbehandlungsbecken gemäß der Technologie
- Filter zu den Becken
- Spritzkranzsystem mit Düsen
- die die Vorbehandlungsanlage bedienenden maschinellen Einheiten (Pumpen, Kessel, Berohrung, Rohrfittings, Ventile, Sperren)
- Erfrischungskränze
- Kaskadenbindungen zu wassersparenden Lösungen
- Bürstensperre zur Verhinderung des Ausspritzens
- Abzugsventilator und Lufttechnik, mit Überdruckklappen
- Auswurf-Lufttechnik und Tropfenabscheider
- Luftwaschanlage
- wärmetauschende Waschanlage
- Starkstromschrank, Steuerungsschrank der Anlage, mit SPS, mit Programm
- Sensoren, Endschalter, Füllstandsteuerungsgeräte, Kontrollgeräte und Messgeräte
- RO-Anlage und ihr Speicherbehälter, zur Herstellung vom entsalzten Wasser
- Chemikaliendosiergeräte
- Abblassetelle am Ende der Vorbehandlungsanlage
Individuell geplante Vorbehandlungsanlage, Bauteilreiniger
Zum speziellen Zweig der Spritzvorbehandlungsanlagen gehören die individuell geplanten Maschinen und Bauteilreiniger. Diese Anlagen werden zu speziellen oder individuellen Aufgaben unter durchgreifender Mitwirkung des Auftragsgebers hergestellt. Diese Anlagen sind völlig individuelle, zum Werkstück geplante Maschinen.
Vorbehandlungskabine
Diese Anlagen sind praktisch Spritzvorbehandlungsanlagen mit Taktbetrieb. Wir wenden sie gewöhnlich zur Vorbehandlung von Stücken von großer Ausdehnung oder zur von Stabmaterialien an. Die einzelnen Zonen (Entfetten, Spülen) befinden sich in separaten Kabinen, oder wenn es nicht zu lösen ist, sind sie in einer einzigen Kabine, und erfolgen die Behandlungen nacheinander.
Während des Spritzens werden die Werkstücke von einer Hilfskette vor den fix eingebauten Düsen hin und her bewegt, so ist es nicht notwendig, dass in der ganzen Länge der Kabine gespritzt wird. So kann mit weniger Düsen und mit einer Anlage von geringerer Leistung dieselbe Wirksamkeit erreicht werden.
Ihrem Aufbau nach ist sie der Spritzvorbehandlungsanlage ähnlich, es ist so, als ob wir eine Zone aus der Spritzvorbehandlungsanlage entnehmen würden. Sie hat den gleichen Aufbau mit ähnlicher Ausgestaltung, nur die Wasserzusammenflüsse sind anders ausgebaut. Die Becken befinden sich unter dem Aufbau, auch die Versorgung der Spritzkränze ist dieselbe. Das System ist auch in diesem Fall vollautomatisiert. Nach dem pneumatischen Öffnen der Tür an der Kabine werden die Werkstücke von einer Hilfskette in die Kabine hereingezogen (auch diese Hilfskette lässt die Werkstücke während des Spritzens bewegen). Falls die Kabinen nacheinander gebaut sind, tritt das Stück bei einem Taktschritt eine Kabinenlänge, und tritt das Stück in die nächste Kabine, während ein neues Stück an seine Stelle gelangt.
Bauteilreiniger
Bei individuellen Werkstücken und Aufgaben verwenden wir gewöhnlich auch zum Werkstück und zur Aufgabe geplante Kleinmaschinen. Diese sind auch vollautomatisiert. Da diese praktisch kleine Spritzvorbehandlungsanlagen sind, sind sie grundsätzlich den bei den Spritzvorbehandlungsanlagen beschriebenen ähnlich. Auch in diesen Anlagen wird die Reinigung von Spritzkränzen ausgeführt, die aus dem (den) unter den Aufbau (die Maschine) gestellten Becken durch eine Umlaufpumpe versorgt werden. Da diese kleinen, kompakten Maschinen sind, können auch Trocknen und Abblasen nach dem Waschen Zubehör der Maschine sein.