KTL(Kataphorese)-Systeme können grundlegend auf zwei Weise hergestellt werden, mit Taktbetrieb und mit Dauerbetrieb. Der Unterschied zwischen den beiden Systemen liegt in der Bewegung der Werkstücke. Beim Dauerbetriebssystemen kommen die Werkstücke auf einem maschinellen Förderer, und sie sind auch in der KTL-Lackierbecken in ständiger Bewegung. Beim Taktbetriebssystemen bringt ein Überhebekran die zu lackierenden Stücke durch die technologische Linie, und legt diese immer in das geeignete Becken ein. Nach Einlegen bewegen sich die Stücke nicht mehr. Die Auswahl des geeigneten Systems hängt immer von den Eigenschaften des Werkstücks (Abmessungen, Gewicht, Form) und von der zu behandelnden Menge ab. Bei Lohnlackierung ist der Taktbetrieb empfohlen, weil damit auch die Stücke von verschiedenen Abmessungen und Formen leicht zu behandeln sind. Die Dauerbetriebssysteme können vor allem bei der Behandlung von eigenen Produkten günstig und wirtschaftlicher als der Taktbetrieb sein.
Mit der Anwendung der KTL-Technologie kann die vorher bestimmte Lackschicht auf die zu lackierende Werkstücke mit elektrochemischem Verfahren aufgetragen werden. Die Beschichtung erfolgt dadurch, dass das Werkstück in einen Lack auf Wasserbasis getaucht wird, auf den Gleichstrom geschalten wird. Dadurch zieht das Werkstück den Lack an sich, und so bildet sich auf der Oberfläche eine gleichmäßige Beschichtung. Es ist großer Vorteil dieser Technologie, dass auch Werkstücke mit Hohlräumen leicht zu lackieren sind, und dass auch diese Werkstücke gleichmäßige Beschichtung bekommen. Durch ein geeignetes Vorbehandlungsverfahren kann die so ausgearbeitete Beschichtung eine außerordentlich hohe Salzsprühnebelbeständigkeit haben, die auch vom Typ des genutzten Lacks abhängig ist. Die Korrosionsbeständigkeit der mit KTL-Beschichtung behandelten Werkstücke ist sehr hoch.
Ein KTL-System setzt sich aus den folgenden Phasen zusammen:
- Vorbehandlung
- KTL-Beschichtung
- UF Spülung
- Einbrennen des Lacks
Das zu beschichtende Grundmetall löst sich als Kathode geschaltet nicht (es gibt keine anodische elektrochemische Lösung), die Ionen des Grundmetalls verunreinigen die Lackbeschichtung und das Bad nicht, dadurch erhöht sich bedeutend die Schutzfähigkeit der Beschichtung und die Lebensdauer des Bads.
Das Verfahren ist materialsparend, da zur Sicherstellung von gleicher Schutzfähigkeit eine Beschichtung von geringerer Schichtstärke nötig ist, gewöhnlich ist 30 % des Lackmaterials zu ersparen.
Das Verfahren ist energiesparend, da zur Abscheidung ungefähr 50 % weniger Strommenge nötig ist, als z. B. bei dem anaphoretischen Verfahren.
Aus der Hinsicht der Umwelt bedeutet es eine geringere Emissionsbelastung, der Gehalt des Lackbads an organischem Lösungsmittel beträgt 2,5 – 3%.
Durch Anwendung der Ultrafiltration ist eine Lackausbeute von 85 % zu erreichen.
An drei Stellen der Technologie entsteht Materialverlust, der in die Umwelt austritt:
- Anolyt-Koagulation-Abwasserbehandlungseinrichtung
- Spülungszone, Beckenfläche (Verdunstung)
- Luftauswurf (Emission) aus der Einbrennanlage
Das elektrophoretische Tauchverfahren ist also umweltfreundlich, material- und energiesparend.
Ein KTL-System kann aus den nachstehenden Haupt- und Ergänzungseinheiten bestehen:
- KTL-Becken
- UF I-II Becken
- Umlaufpumpen, Ersatzpumpen
- Filtersystem
- Kühlsystem
- Ablasssystem
- Lackrührwerkstation
- Anolytkreis, Anode mit Zellen
- Gleichrichter-Stromquelle
- Ultrafiltersystem
- Mess- und Kontrollgeräte, Durchflussmesser
- Sperrwassersystem
- Abzugssystem
- Berohrungen, Rohrfittings