Die Pulverbeschichtungskabine kann aus Blechelementen aufgebaut werden. Die Blechelemente können aus Schwarzblech, in Kunststoffpulverbeschichtungs-Ausführung oder aus Kunststoffplatten hergestellt werden. Die Elemente verbinden sich mit Schraubenverbindung, zwischen denen Dichtungsstoff gelegt werden soll, um Luftdichtheit sicherzustellen. Auf dem Dach der Kabine befinden sich der Abzugsventilator mit dem Schalldämpfer und der Luftbehälter der Filterreinigungsvorrichtung. Der Ventilator zieht die Luft aus dem Arbeitsraum der Kabine durch die Pulverabscheidungsfilter in den sogenannten Reinluftschrank. Im Inneren der Abscheidungsfilter befinden sich die Filterreinigungsvorrichtungen.
Der auf dem Dach der Kabine befindliche Ventilator verrichtet den Abzug. Der Ventilator zieht die Luft aus dem vorerwähnten Reinluftschrank. Die Pulverabscheidungsfilter sind an den Reinluftschrank angebracht. Der Abzugsventilator stellt den sich in die Kabine richtenden ständigen Luftstrom auf dem ganzen Durchmesser der Spritzöffnung sicher. Dieser Luftstrom verhindert die Ausströmung des ausgespritzten Pulverlacks aus dem Arbeitsraum in den Luftraum der Räumlichkeit. Die abgezogene und gefilterte Luft kommt durch den Reinluftschrank, den Ventilator, den Schalldämpfer und dann den Nachfilter in die Räumlichkeit zurück.
Bei Pulverbeschichtung kann der Pulverlack an den Filtern anhaften, was die Leistung des Abzugs verschlechtert. Dann sollen die Pulverfilter gereinigt werden. Die Reinigung der Pulverfilter wird von der im Inneren der Filter befindlichen Druckluft-Schüttelvorrichtung verrichtet. Die Schüttelvorrichtung bekommt aus dem auf dem Dach der Pulverbeschichtungskabine befindlichen Luftbehälter die Druckluftzufuhr. Beim Starten des Schüttelns strömt mit Öffnen des Magnetventils Druckluft mit hohem Druck in die Schüttelvorrichtung, wodurch sich diese um ihre vertikale Achse zu drehen beginnt, und die aus den tangential angelegten Bohrungen ausströmende Luft von den Filtern den angehafteten Pulverlack entfernt. Die Schüttelvorrichtung wird automatisch gestartet. Das automatische Starten erfolgt mit Hilfe eines Luftstromsensors. Falls der Luftstrom unter den eingestellten Wert fällt, startet das Abschütteln automatisch.
In der Pulverbeschichtungskabine ist ein Pulversammelbehälter ausgebaut, in den der von den Filtern abgeschüttelte Pulverlack abfällt. Auch der in der Pulverbeschichtungskabine abgefallenen Pulverlack soll darein gesammelt werden. Bei automatischen Kabinen erfolgt die Versorgung der Spritzgeräte (auch die der automatischen und manuellen Reparaturstellen) aus dem Pulversammelbehälter. In diesem Fall geschieht auch das Fluidisieren des Pulvers im Pulverbehälter. Bei automatischen Kabinen soll ein automatisches Feuerlöschsystem gemäß den Brandschutzvorschriften an das System angeschlossen werden.
Die aus der Beschichtungskabine abgezogene Pulver-Luft-Mischung wird von den Filterpatronen und dem Nachfilter vom Pulver gereinigt. Nach der Filterung übersteigt der Pulvergehalt der Luft die zugelassene Konzentration nicht, so kann sie in den Raum zurückzirkuliert werden.
Bei einem wirksam arbeitenden Abzug kann in der Beschichtungskabine 20 % der unteren Explosionsgrenzkonzentration, also eine Pulverkonzentration von 10 gr/m3 nicht anfallen. Der eingebaute Differentialdruckschalter schaltet bei einem nicht ausreichenden Abzug die Hochspannung und die Spritzluftversorgung ab, und verhindert damit das weitere Ausspritzen des Pulverlacks.
Die offene Pulverbeschichtungskabine ist ein spezieller Fall, sie kann hauptsächlich bei Beschichtung von Werkstücken mit großer Ausdehnung eingebaut werden. Wir empfehlen sie nur für Einzelfälle, da wegen der großen offenen Fläche der Abzug nicht so wirksam ist, wie in einer geschlossenen Kabine.
Bei Bedarf können die Pulverbeschichtungskabinen auch mit abtrennbaren Maschineneinheiten verlangt werden. Bei einem schnellen Farbwechsel soll an die Stelle der abgetrennten Maschineneinheit eine neue geschoben werden. In diesem Fall soll nur der innere Raum der Kabine vor dem Farbwechsel gereinigt werden.
Eine Filter-Pulverbeschichtungskabine kann aus den nachstehenden Haupt- und Ergänzungseinheiten bestehen:
- Pulverbeschichteter (oder Kunststoff-) Blechaufbau
- Abzugsventilator
- Schalldämpfer
- Filter
- Filterreinigungsvorrichtung
- Luftbehälter mit Ventil
- Steuerungseinheit gemäß DIN mit Steuerungselementen
- Luftvorbereitungseinheit
- Luftstromsensor
- Pulverbehälter (manueller oder automatischer)
- Automatisches Feuerlöschsystem (nur bei automatischer Kabine)
- Behandlungstüren, Seitentüren